Die Spur des Blutes (German Edition) by Webb Debra

Die Spur des Blutes (German Edition) by Webb Debra

Autor:Webb, Debra [Webb, Debra]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: e-book Egmont LYX
veröffentlicht: 2013-11-13T23:00:00+00:00


10

Southpointe Circle, Hoover, 2:00 Uhr

Chet Harper saß in seinem SUV. Seit ungefähr fünf Minuten saß er hier und versuchte den Mut aufzubringen, endlich auszusteigen.

Die Straßenlampen beleuchteten eine Wohngegend wie aus dem Bilderbuch. Hübsche, gepflegte Rasenflächen. Stolze zweigeschossige Häuser. Fahrzeuge, die für die Nacht in Garagen untergebracht waren. Keine Autos, die den Straßenrand verstellten.

In dieser Welt war alles so, wie es sein sollte.

Und es war spät. Zu spät, um seine Exfrau aufzuwecken. Zu spät, um seinen Sohn zu sehen. Aber er musste ihn sehen. Um ihm nur für eine Minute beim Schlafen zuzusehen und seinen Kleine-Jungen-Geruch zu riechen.

Sherry würde es nicht verstehen. Sie verstand weder Chet noch seine Arbeit. Warum zur Hölle hatte er jemals geglaubt, dass sie es als Paar schaffen konnten? Sie hatten nichts gemeinsam. Als Topmanagerin eines Forschungsunternehmens hatte sie keinerlei Respekt für seine Arbeit. Die langen Arbeitszeiten. Die Risiken.

Du könntest mehr erreichen, Chet. Die Bezahlung ist mies.

Er starrte das dunkle Haus an. Eine hübsche Wohngegend, ein guter Schulbezirk, weit über dem Gehalt eines einfachen Cops, selbst nach der Beförderung zum Detective Sergeant.

Das Haus, das seine Frau bezahlt hatte. Nicht ein Tag war ohne Sticheleien vergangen, wegen seiner Bezahlung und den langen Arbeitszeiten. Jeden Moment, den er in diesen vier Wänden verbracht hatte, war er daran erinnert worden, dass das Haus ihr Verdienst war. Nicht seiner.

Aber dort war er zusammen mit seinem Sohn zu Hause gewesen, auch wenn das Haus nur ein weiterer Nagel zu dem Sarg seiner Ehe gewesen war.

Jetzt wohnte dort ein anderer Mann.

Der Neue hatte im Garten ein Baumhaus gebaut. Er hatte Chets Sohn einen Hund gekauft, dabei hatte Sherry, als sie noch mit einem schäbigen Cop verheiratet gewesen war, keine Hunde auf dem Grundstück erlaubt, geschweige denn im Haus.

Chet öffnete die Fahrertür und stieg aus. Irgendwo die Straße runter bellte ein Hund. Er schloss leise die Tür und ging den Weg hinauf. Mit jedem Schritt klopfte sein Herz heftiger.

Er hätte nicht herkommen sollen. Vor den Stufen, die zur Haustür hochführten, zögerte er. Wenn er klopfte oder klingelte, würde der Hund bellen. Er wollte seinen Sohn nicht aufwecken. Nicht hierfür. Für seine eigenen selbstsüchtigen Bedürfnisse.

Müde setzte er sich auf die oberste Stufe.

Seit zwei Jahren hatte er nicht mehr so etwas wie ein normales Leben mit seinem Sohn. Vielleicht hatte Sherry recht gehabt, als sie sagte, Chets Leben würde niemals normal sein, solange er ein Cop war.

Aber er hatte sein Leben, so, wie es gewesen war, geliebt.

Mitten in der Nacht aufzuwachen und ins Zimmer seines Sohnes gehen zu können, um ihm beim Schlafen zuzusehen. Beim Atmen. Ihn morgens aufzuwecken, wenn sein Haar ganz zerzaust war und seine Augen noch schlaftrunken. Für Chet waren es kostbare Momente gewesen. Er vermisste diese Zeit mit seinem Jungen.

Die Tür hinter ihm öffnete sich.

Chet schoss hoch und drehte sich um, auf einen Zusammenstoß mit dem neuen Ehemann gefasst.

»Was tust du um diese Zeit hier draußen?« Sherry stand in der offenen Tür, in dem Baumwollnachthemd, das sie so gerne trug, zu ihren Füßen der schwanzwedelnde Cockerspaniel.

Für einen Moment packte ihn die Erinnerung



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